HCM (Hypertrophe Kardiomyopathie)

Was ist HCM?

HCM ist eine Herzmuskelerkrankung welche durch eine Verdickung des Herzmuskels

gekennzeichnet ist. Die Verdickung kann die gesamten Herzmuskeln, aber auch nur

Teilabschnitte umfassen. Die Muskulatur des Herzens wächst praktisch in den Kammerinnenraum,

wobei sich das Volumen verkleinert. Das Herz kann sich jetzt nicht mehr ausreichend

mit Blut füllen, worauf es zu einem Rückstau kommt. Die Bildung von Lungenödemen

(Flüssigkeit in der Lunge) oder Flüssigkeitsansammlungen in der Brusthöhle sind die Folge.

Unbehandelt endet eine HCM in den meisten Fällen mit dem Tode (langsamer, qualvoller

Erstickungstod bzw. urplötzliches Herzversagen).

 

Welche Katzen erkranken an HCM?

Häufig betroffene Rassen sind Maine Coon, Perser, Ragdoll, Rex,

Norwegische Waldkatzen, Amerikanisch und British Kurzhaar.

 

Was sind die Ursachen für HCM?

Man unterscheidet zwischen primären und sekundären HCM. Primär bedeutet,

dass die Ursache im Herzmuskel selbst liegt. Es handelt sich um einen genetischen Defekt,

welcher weitervererbt wird. Männliche Tiere sind früher bzw. öfters betroffen

als weibliche Tiere. Die betroffenen Katzen sind meistens zwischen 3/4 und

5 Jahre alt. Sekundäre HCM wird meist durch Krankheiten ausgelöst die nicht erblich sind.

 

Welche Krankheitszeichen ruft eine HCM hervor?

Die Erkrankung ist im Anfangsstadium, wenn überhaupt, nur sehr schwer zu erkennen.

Katzen zeigen selten typische Anzeichen wie Husten oder Leistungsschwäche.

In fortgeschrittenen Stadien kommt es oft zu Atemnot, welches sich oft durch Hecheln zeigt.

Weitere Symptome können sein:

- mangelnder Appetit

 - vermehrtes Schlaf- und Ruhebedürfnis

- deutlich nachlassende Spielfreude und Belastbarkeit

- beschleunigte Atmung und/oder Herzfrequenz

- unklare Umfangsvermehrung des Leibes durch Wasseransammlung.

 

Wie wird HCM diagnostiziert?

1. Tierärztliche Untersuchung:

Die ärztliche Untersuchung umfasst u.a. das Abhören von Herz und Lunge.

Hinweise auf eine Herzerkrankung sind Herzgeräusche, von denen es allerdings

auch harmlose gibt. Viele Katzen mit HCM haben aber kein Herzgeräusch,

ist ein solches aber vorhanden, sollte IMMER eine Ultraschalluntersuchung erfolgen.

 

2. EKG:

Ein EKG sollte immer gemacht werden, wenn beim Abhören des Herzens

Unregelmäßigkeiten wie Rhythmusstörungen, Aussetzer usw. festgestellt werden.

 

3. Röntgen:

Röntgenbilder können eine Vergrößerung des Herzens sowie evtl. bereits Anzeichen

eines Stauungsergusses in den Brustkorb oder Wasser in der Lunge zeigen.

Die Vergrößerung des Herzmuskels kann auf dem Röntgenbild sehr oft nicht

erkannt werden, da der Muskel in den Innenraum wächst und das

Herz normal groß ausgeprägt ist!

 

4. Diagnose durch Ultraschall und Doppler:

Die endgültige und einzig sichere Diagnose kann nur durch ein Herzultraschall

gestellt werden. Hierbei wird nicht nur die Dicke des Herzmuskels gemessen

sondern mit Hilfe eines Dopplers die Blutflussrichtung

und -geschwindigkeit ermittelt.

Ultraschalluntersuchung ohne Doppler bietet keine ausreichende Diagnose!

 

Um eine Verbreitung dieser Krankheit zu vermeiden, sollten alle Katzen,

die zur Zucht eingesetzt werden, auf HCM untersucht werden.

 

Dieser Text wurde von der IG Waldkatzen unseres Vereins Rassekatzen NRW zur Verfügung gestellt.

 

Weitere Infos erhalten Sie hier:

- Tierkardiologie

- Winn Feline Foundation